Diagnostik der Harninkontinenz

Basisdiagnostik

Die Diagnostik der Harninkontinenz umfasst in der Regel eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und verschiedene Tests. Dazu gehören urodynamische Untersuchungen, Blasentagebücher und bildgebende Verfahren. Ein Urologe kann diese Untersuchungen durchführen, um die Ursachen der Harninkontinenz zu identifizieren und eine geeignete Behandlung zu empfehlen. Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Um eine ausführliche Anamnese zu erhalten könnte man folgende Punkte ins Gespräch mit einbringen.

1.Allgemein:

  • Neurologische Erkrankungen, Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes Mellitus)
  • Unfälle, Verletzungen
  • Voroperationen insb. Beckenchirurgie
  • Z.n. Radiatio (z.B. bei Prostatakarzinom)
  • Adipositas
  • Stuhlanamnese (Obstipation)
  • Alkohol- und Medikamentengebrauch (v.a. ältere Patienten mit multiplen Medikamenten mit ggf. Wirkung auf den Harntrakt)
  • Missbildungen

2. Miktionsanamnese:

  • Beginn der Symptomatik und Verlauf
  • Trinkmengen/-gewohnheiten
  • Miktionsfrequenzen (tags/nachts)
  • Urinmengen
  • Blasenfüllungsgefühl und Blasenentleerungsgefühl (ggf. Schmerzen, Pressen bei Miktion, Startschwierigkeiten der Miktion)
  • Harnstrahlqualität
  • Harndranggefühl
  • Restharngefühl
  • Vorlagenverbrauch
  • Hilfsmittel zur Entleerung der Harnblase
  • Hämaturie

3. Miktionstagebuch (Miktions-Trink-Protokoll):

  • Dokumentation von Uhrzeiten, Miktionsvolumen/-frequenz, Inkontinenzepisoden mit und ohne Harndrang, Restharnmengen und Trinkmengen
  • Dauer der Dokumentation: 3–7 Tage

Weiterführende Diagnostik 

Für eine weiterführende Diagnostik können verschiedene Ultraschalluntersuchungen und bildgebende Verfahren durchgeführt werden. Anhand dieser ermittelt man wichtige Parameter, wie Restharn, Miktionsvolumen, Miktionszeit usw. Weiterhin kann man damit verschiedene Ursachen, wie z.B. Tumore oder Harnsteine, ausschließen.


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